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Runde Seife sieden? Einfach Chips essen!
Wenn du eine runde Seife sieden möchtest, kannst du dir natürlich eine passende runde Seifenform kaufen. Oder du nimmst eine ganz banale Chips-Dose – die ist günstig, schnell zu bekommen, und lecker, falls du sie davor noch leeren musst 😉 Ich zeige dir anhand meiner neuesten Sommerseife, wie man eine Chips-Dose zum Seifensieden verwenden kann.
Wie genau ich die Form eingesetzt habe siehst du im Making-of Video zu dieser Seife. Außerdem habe ich meine sommerliche Sonnenflecken-Zitrusseife in derselben Technik gesiedet. Im Beitrag dazu siehst du die einzelnen Schritte und den Umgang mit der Form auch nochmal auf den Fotos. Sogar die Form ist noch dieselbe, denn da ich sie mit Folie auslege, kann ich sie immer und immer wiederverwenden.
Making of Video der runden Seife
Die perfekte runde Peelingseife!
Schön frisch: Die Rezeptur für meine runde Sommerseife
Mein Tipp: Eine große Auswahl an Fetten und Ölen und viele weitere Rohstoffe zum Seifensieden findest Du im Naturwarenshop von Dragonspice.de*.
Lemongras für sommerliche Frische
So kam also erste Zutat das Lemongras in die Seife, und zwar gleich doppelt: als ätherisches Lemongras-Öl* für den schönen zitrischen Duft, ganz allein und pur, und dann das getrocknete Lemongras* selber. Das habe ich dafür sehr, sehr fein gemahlen. Spätestens an dieser Stelle habe ich verstanden, warum andere eine elektrische Gewürzmühle zuhause haben. Ich besitze keine solche, und so habe ich von Hand gemahlen. Hat eine Weile gedauert, aber dafür war es dann am Ende auch fein genug, um nicht zu kratzen. Für alle Fälle habe ich das Lemongras in den emulgierten Seifenleim gegeben, und dann noch einmal gut mit dem Stabmixer ein paar Runden gedreht, so konnte es noch etwas feiner werden.
Das getrocknete Lemongras* habe ich aus zweierlei Gründen hinzugefügt: Fürs Auge, um der Seife noch das gewisse Etwas zu geben, und auch mit der Absicht, den Duft zu fixieren. Denn ätherische Öle verfliegen nun mal schneller als Parfümöle, und mit dem Zusatz des festen Zitronengrases möchte ich dem vorbeugen. Und natürlich hätte ich auch noch einen Tee mit dem Zitronengras kochen können, um den als Laugenflüssigkeit zu verwenden, dann wäre es eine dreifache Lemongras-Seife geworden. Aber aber der Platz in der Lauge war schon vergeben. Denn da kommt meine nächste Seifenzutat ins Spiel:
Aloe Vera für Feuchtigkeit
Aloe Vera ist eine feine Sache in der Haut-Pflege: sie spendet extrem viel Feuchtigkeit und kann bei sonnengereizter Haut lindernd und kühlend wirken. Ich rechne nicht damit, dass alle diese Eigenschaften den Verseifungsprozess überleben, aber bestimmt doch ein Teil. Außerdem habe ich festgestellt, dass meine Aloe-Vera-Seife besonders fein und reichhaltig-cremig schäumt. Klingt doch prima für eine Sommerseife. Also habe ich Aloe-Vera-Saft* als Laugenflüssigkeit verwendet.
Mohnsamen fürs Peeling
Zuletzt kommen als Peelingkörper die Mohnsamen in den Leim. Die haben für meinen Geschmack die perfekte Schrubbelkonsistenz. Ich habe auch schon andere Peelingzusätze getestet, wie zum Beispiel Kokosmehl in meiner Kokos-Gold-Seife, aber ich komme immer wieder zurück zum Mohn, den mag ich bisher am liebsten in der Seife.
Die Mohnsamen gebe ich immer als letztes in den Seifenleim, wenn er fertig emulgiert ist und der Stabmixer nicht mehr zum Einsatz kommt, damit die Körner ganz bleiben. Daher rühre ich sie mit dem Spatel ein. Die Dosierung ganz nach Wunsch und Vorliebe. Bei mir darf es gern immer viel davon sein, ich mag meine Peelingseifen schön schrubbelig. 😉
Unter dem Beitrag findest du das detaillierte Rezept für die Seife.
Tipps zur Verwendung der Chipsdose als Seifenform
Form mit Folie auslegen
Damit ich die Seife gut aus der Form lösen kann, lege ich diese mit einer Strukturfolie aus dem Konditorbedarf aus. Damit kann ich die Form immer wieder verwenden, weil sich sie nicht aufschneiden muss, und zusätzlich bekommt die Seife das schöne Muster am Rand. Alternativ geht das auch mit einer Prägematte aus Silikon, wenn sie groß genug ist.
Du kannst die Chipsdose auch ohne Folie verwenden, allerdings musst du sie dann aufschneiden, um die Seife auszuformen, kannst sie also nur einmal verwenden.
Seife in der Chipsform isolieren
Bleibt die Frage: wie isoliere ich die Seife in der Chipsdose? Ganz einfach: schließe die Öffnung der Dose mit Klarsichtfolie oder mit dem Deckel ab, und stelle die Form dann aufrecht in einen hohen Karton. Drumherum kannst du den Karton noch mit alten Handtüchern eindecken. Das klappt prima, und ich habe auch diese Seife isoliert (das siehst du im Video).
Probleme beim Ausformen? Die Seife einfrieren
Meine Seife ließ sich diesmal nicht ganz gut von der Folie lösen, weil ich etwas früh dran war beim Ausformen, sie war noch etwas klebrig. Außerdem wollte ich sichergehen, dass die feinen Ornamente gut zur Geltung kommen. Also habe ich die Seife in der Folie ins Gefrierfach gelegt und danach etwas antauen lassen (du siehst sie hier noch etwas angefroren). Durch das Antauen entsteht eine dünne Schicht Kondenswasser zwischen Seife und Folie bzw. Form. Dadurch lässt sie sich dann besser lösen. Auch hier hat das sehr gut geklappt.
Vor dem Schneiden nur nicht vergessen, die Seife vollständig auftauen lassen, sonst ruinierst du dein Messer oder deinen Seifenschneider. Normalerweise reicht es, die Seife nur für eine halbe Stunde einzufrieren, da friert sie sowieso nicht durch. Ich hatte sie allerdings vollkommen im Kühlfach vergessen, sie lag da einige Tage drin, und es scheint ihr nicht geschadet zu haben. wieder etwas gelernt 😉
Hier nochmal alle meine Hauptzutaten: Links siehst du die Chipsdose als Seifenform, schon ausgelegt mit der Strukturfolie, dann das gemahlene Lemongras, die Mohnsamen, das ätherische Lemongrasöl und den Aloe Vera-Saft für die Lauge.
Produktempfehlungen*
Und fertig war sie, meine wunderbare Sommerseife: Mittlerweile ist sie fertig gereift und schon in meiner Dusche im Einsatz. Und ich kann sagen: ein Traum. Oder um bei der Form zu bleiben: eine runde Sache.
Für eine GFM von 600g: Fette und Öle: Für die Lauge: Duft: 3% der GFM Weitere Zusätze:
Das brauchst du für dieses Rezept
Herstellung
2 Kommentare
Liebe Charlotte,
danke für diese tollen Seifenrezepte!
Ich habe schon einige nachgesiedet! 🙂
Allerdings stehe ich mit dieser Strukturfolie auf Kriegsfuß!!
Hast du nen Tipp? Muss ich länger mit dem Ausformen warten oder die Folie mit etwas, vor dem Einfüllen benetzen?
Bei mir bleibt sie immer dolle kleben.
Ich gebe nicht auf und starte schon bald einen nächsten Versuch!
Übrigens ist die Kastanienseife ganz großartig geworden! Vielen Dank für diese herbstliche Idee!
Hallo Nicole, dann pack die Seife in der Folie ins Kühlfach und lass es anfrieren. Dann lässt sich die Folie besser lösen. Hilft auch bei zickigen Seifenformen. Viele Grüße, und danke fürs Feedback, auch zur Kastanienseife! LG aus der Feinseiferei