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Seife mit Kaffeepulver gegen Zwiebelduft
Das kennst du bestimmt: lecker gekocht, gut gegessen, aber deine Hände müffeln nach Zwiebeln und dem Knoblauch, den du geschnibbelt hast. Und das ganz schön hartnäckig. Wo eine normale Küchenseife jetzt versagen kann, hat unsere selbstgemachte Kaffeeseife ihren großen Auftritt.
Denn Kaffee kann Gerüche neutralisieren. Vielleicht hast du schon mal ein Schälchen Kaffeebohnen in der Parfümerie gesehen? Aus genau diesem Grund: denn wenn du an zu vielen Parfümproben hintereinander riechst, kann deine Nase die bald nicht mehr auseinanderhalten. Da hilft es, wenn du zwischendrin an den Kaffeebohnen schnupperst.
Ungefähr so funktioniert das auch mit zwiebeligen Küchenpfoten.
Der Kaffee ist nicht nur wegen dieser Wirkung eine großartige Zutat für die Küchenseife, sondern auch weil das Pulver wie ein Peeling wirkt. So lassen sich die Hände mit der Seife regelrecht sauber schrubben. Zwei Gründe, warum die Seife in meiner Küche nicht fehlen darf.
In diesem Beitrag und im Video siehst du, wie ich meine Kaffeeseife siede, und wo ich die Inspiration dafür herhabe.
Die Kaffeeseife sieden
Warum ich für diese Seife kein Rezept veröffentliche: Die Inspiration für diese Kaffeeseife habe ich aus in meinem Lieblings-Seifenbuch von Petra Neumann (das Buch habe ich hier ausführlich beschrieben und mit anderen Seifenbüchern verglichen). Da dies nicht mein eigenes Rezept ist, werde ich es hier nicht teilen. Aber du kannst die Seife auch z.B. mit einem ganz einfachen 25er-Rezept sieden. Auch das Design mit den drei Schichten und die Gestaltung der Oberfläche habe ich aus dem Buch übernommen, das gefiel mir auf Anhieb. Als Form verwende ich meinen 9er-Dividor.
3mal Kaffee in 3 Seifenschichten
In diese Seife darf der Kaffee gleich dreifach: als Laugenflüssigkeit dient ein extrastarker Kaffee, den ich mit destilliertem Wasser gekocht habe. Daher hat der Seifenleim von Anfang an die schöne kaffeebraune Farbe.
Außerdem setze ich ein paar Tage vorher eines der flüssigen Öle mit Kaffeepulver an. So kommt noch mehr von der geruchshemmenden Eigenschaft des Kaffees in die Seife mit. Das Pulver filtere ich dann vor dem Sieden aus dem Öl heraus (Achtung: dabei sehr gut abtropfen lassen).
Wenn der Seifenleim für die drei Schichten aufgeteilt ist, gebe ich das Pulver in den Leim für die unterste Schicht, die Peelingschicht. In die mittlere Schicht kommen keine weiteren Zutaten. Die oberste Schicht helle ich mit etwas Titandioxid auf, daher die cremige Farbe, fast wie Milchschaum. Im Video siehst du genau, wie ich die Schichten aufgeteilt und gefärbt habe.
Behält der Kaffee in der Seife seinen Duft?
Leider kaum. Der Kaffee neutralisiert zwar andere Gerüche, von seinem eigenen Duft bleibt durch den Verseifungsprozess allerdings nur wenig übrig. Die Seife hat einen charakteristischen Eigengeruch, aber ich möchte hier eben das geballte Kaffeepaket. Daher helfe ich mit einem Kaffee-Parfümöl nach. Gut zu wissen, wenn du das auch machst: viele Seifenduftöle, die nach Kaffee oder Gewürzen riechen, verfärben den Seifenleim braun. Aber das macht zumindest für diese Seife keinen Unterschied, da sie schon durch die Kaffee-Lauge braun ist.
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Welchen Kaffee für die Küchenseife verwenden?
Für Deine selbstgemachte Kaffeeseife kannst du jeden Kaffeesatz recyceln, der in deiner Küche anfällt. Du kannst in den Tagen vor dem Sieden den Satz von deinem normalen Frühstücks- und Nachmittagskaffee sammeln und dann z.B. auf Küchenpapier trocken. Beim Trocknen solltest du nur darauf achten, dass nichts schimmelt. Dafür am besten das Pulver schön luftig auf dem Fensterbrett in der Sonne oder auf der Heizung trocknen.
Wenn du auch einen Teil des Öls damit ansetzen möchtest, wäre ein Vorgehen zum Beispiel so: Kaffee kochen und genießen, Pulver trocknen, damit das Öl ansetzen, vor Siedestart raussieben und später wieder die gewünschte Menge zum Seifenleim dazugeben. Das ist auf jeden Fall die nachhaltigste Variante, weil Du das gebrauchte Kaffeepulver noch einmal verwendest. Nur für die Lauge müsstest Du etwas frisches Kaffeepulver aufbrühen.
Von den Kaffeesorten her kannst du deinen Lieblings- Kaffee verwenden. Ich brühe meinen Kaffee am liebsten in der French Press und habe damit immer loses Kaffeepulver für meine Seifenprojekte übrig. Aber ich kann mir vorstellen, dass man auch eine Kaffeekapsel auskratzen könnte – dann findet die wenigstens ein halbwegs nachhaltiges Ende. Falls du das mal versuchst, schreib mir gern, wie es geklappt hat.
Kaffeeseife auch zum Duschen?
Diese Kaffeeseife habe ich hier als Seife für die Küche vorgestellt. Du kannst sie aber genauso gut als Duschseife mit Peelingeffekt verwenden. Dabei kannst du dann von den besonderen Eigenschaften des Koffeins profitieren: es heißt, dass dies gegen Orangenhaut, also Cellulite helfen kann. Ob das auch bei einer Seife funktioniert, die gleich wieder abgespült wird, ist allerdings fraglich. Auf jeden Fall aber startest du mit dem feinen Kaffeeduft richtig gut in den Tag.