Seife selber sieden – darauf kommt es an
Du willst Deine eigene Seife selber sieden? In dieser Anleitung zeige ich Dir Schritt für Schritt, wie es geht und was Du dafür brauchst. Wir sieden diese Seife im klassischen Kaltrührverfahren, auch Kaltverseifung genannt (engl.: cold process).
Ein paar Worte vorab: Seifensieden ist eine kleine Wissenschaft für sich, die ich hier nicht umfassend abbilden kann. Beim Sieden nach dieser Methode hantieren wir außerdem mit Chemikalien, die bei unsachgemäßem Gebrauch Verletzungen verursachen können. Bevor Du Dich an Deine eigene Seife machst, lies Dich also bitte umfassend in die Thematik ein. Nicht nur hier, sondern auch in anderen Quellen oder Foren. Dort kannst Du vom geballten Schwarmwissen profitieren. Mir haben beim Start auch einige Bücher zum Seifensieden sehr geholfen. Welche ich empfehlen kann, kannst Du im Beitrag über meine Top 3 Seifenbücher lesen.
Aber wenn man auf die richtigen Dinge achtet und weiß was man tut, ist das Seifensieden auch kein Hexenwerk. Also lass uns loslegen!

Wo kann ich meine Seife selber sieden? Der Arbeitsplatz
Die meisten Hobbysieder, so auch ich, sieden in ihrer eigenen Küche. Denn wir brauchen eine Arbeitsfläche, eine Herdplatte oder Mikrowelle, Steckdose und ein Spülbecken. Mit ein paar Handgriffen machst Du Deine Küche siedetauglich:- Lauge und frische Seife können Holz und andere Oberflächen angreifen. Um die Arbeitsplatte zu schützen, kannst Du sie zum Beispiel mit alten Zeitungen auslegen. Mein Tipp: Ich nutze inzwischen eine große, abwischbare Plastik-Tischdecke, die ich immer wiederverwenden kann.
- Lebensmittel solltest Du vor dem Sieden aus dem Weg räumen. Lass auch keine offenen Gläser, Getränke o.ä. stehen, in die NaOH-Körnchen oder Lauge gelangen könnten – sie dürfen niemals mit Lebensmitteln in Berührung kommen, damit sie nicht aus Versehen verschluckt werden.
- Beim Anrühren der Lauge können ätzende Dämpfe entstehen, daher sollte Dein Arbeitsplatz stets gut belüftet sein. Also Fenster auf und/oder Lüftung an.
- Beim Sieden solltest Du den Raum für Dich allein haben, um in Ruhe und sicher arbeiten zu können. Hinweise zum sicheren Sieden findest Du weiter unten im Beitrag.
Welche Kleidung brauche ich zum Seifensieden?
- Schutzbrille: Sie sollte gut sitzen, damit Deine Augen von allen Seiten vor Laugenspritzern geschützt sind. Ich nutze diese Brille*.
- Handschuhe aus Gummi oder Plastik. Wenn Du Einweghandschuhe nutzt, solltest Du diese häufig genug wechseln, damit sie nicht durchlässig werden.
- sichere Arbeitskleidung: (Altes) langärmeliges Oberteil, lange Hosen, geschlossene Schuhe. Sie sollen Dich einerseits schützen, andererseits auch mal einen Seifenspritzer abbekommen dürfen.
- Mund-Nasen-Schutz gegen Dämpfe bei Anrühren der Lauge (vor allem bei größeren Mengen). Momentan haben wir alle bestimmt genügend auf Vorrat.
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Welche Arbeitsgeräte brauche ich zum Seifensieden?
Eine kleine Grundausstattung brauchst Du schon für Deine ersten Seifenversuche. Einiges hast Du vielleicht bereits in der Küche und kannst es zum Seifensieden aussortieren oder einmalig benutzen (danach aber gründlich reinigen). Wenn Du Spaß am Seifemachen hast und häufiger sieden möchtest, empfehle ich Dir, separate Gerätschaften zu besorgen. Das ist insgesamt hygienischer, außerdem halten sich manche Parfümdüfte in Kunststoffen. Die machen sich vielleicht gut in Seife, aber weniger gut in der Salatschüssel.
Insgesamt gilt: Nutze laugenstabile Materialien für alle Teile, die mit Lauge oder Seifenleim in Berührung kommen: Edelstahl, Email oder stabile Kunststoffe halten der Lauge stand. Holz und Glas werden auf Dauer angegriffen, nutze wenn dann Laborglas. (Auf meinen Bildern siehst Du noch ein Glasgefäß für die Lauge, das ich aber inzwischen durch einen Becher aus Kunststoff ersetzt habe.) Auf keinen Fall verwenden solltest Du Gegenstände aus Aluminium, da diese mit der Lauge reagieren können.
Das brauchst Du zum Seifensieden:
- Digitalwaage, grammgenau.
Beim Seifensieden werden sämtliche Rohstoffe in Gramm gewogen. Genauigkeit ist dabei alles, eine einfache Küchenwaage nur mit Zeiger reicht daher nicht aus.
Mein Tipp: Manche Waagen schalten sich nach relativ kurzer Zeit ohne Tastendruck oder Bewegung automatisch aus. Das schont zwar die Batterie, ist aber lästig, etwa wenn Du noch dabei bist, Deine Fette abzuwiegen. Wenn Du häufiger sieden willst, besorge Dir also am besten eine Waage, die sich erst nach mehreren Minuten abschaltet, damit Du in Ruhe hantieren kannst. Ich nutze diese Waage* seit meinem ersten Siedetag, und sie hat mich bisher noch nie im Stich gelassen. - Stabmixer, ich nutze diesen*.
- Topf zum Erhitzen der festen Fette
- Gefäß zum Abwiegen der flüssigen Fette
- Gefäß zum Anrühren der Lauge: Hoher Topf oder Becher aus Edelstahl oder stabilem Plastik
- kleine Schälchen oder Becher zum Abwiegen von Düften, Zusätzen, oder Natriumhydroxid, zum Beispiel saubere Joghurtbecher. Für das NaOH solltest Du stets einen separaten Becher nutzen und ihn entsprechend kennzeichnen.
Mein Tipp: Zum Anmischen von ätherischen Ölen oder Farben, z.B. Mica in Öl, verwende ich gerne kleine Schnapsgläser. Die lassen sich bei Bedarf auch ganz einfach mit Frischhaltefolie versiegeln, und einwandfrei abspülen. Im Netz sieht man viele Sieder ihre Farben in Einweg-Plastikbechern anrühren. Das ist zwar sehr praktisch, weil das mühsame Abspülen nach dem Sieden erspart bleibt, andererseits passt das nicht zu meinem Anspruch an Nachhaltigkeit. - evtl. weitere Messbecher um den Seifenleim aufzuteilen, wenn Du Seifen mit mehreren Farben planst. Ich nutze gern diese in unterschiedlichen Größen*.
- engmaschiges Plastiksieb für die Lauge, ich nutze dieses*.
- Rührlöffel / Teigschaber aus Plastik (Holz wird mit der Zeit durch Lauge und frischen Seifenleim angegriffen).
- Laborthermometer aus Edelstahl oder Glas, ich nutze dieses*.
- Küchenpapier oder Lappen. Irgendeine Sauerei ist immer. (Auch hier bevorzuge ich die nachhaltige Variante und nutze waschbare Lappen).
- Seifenform: im Handel gibt es Unmengen an Block- oder Einzelformen. Ich habe z.B. meine Lieblings-Blockformen von Lumbinigarden. Für Deine ersten Siede-Versuche kannst Du aber auch saubere Tetrapacks, Joghurtbecher etc. verwenden. Ebenso kannst Du einen Karton o.ä. mit Backpapier oder Frischhaltefolie auslegen.
- Frischhaltefolie zum Abdecken der frischen Seife
- alte Handtücher zum Isolieren der frischen Seifett
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Welche Rohstoffe brauche ich zum Seifesieden?
Mein Tipp: Eine große Auswahl an Fetten und Ölen und viele weitere Rohstoffe zum Seifensieden findest Du im Naturwarenshop von Dragonspice.de*.
Unsere Seife wird aus Fetten und Ölen gesiedet, die durch die Zugabe einer Lauge verseift wird. Für das Kaltsiedeverfahren stellen wir die Lauge aus einer Laugenflüssigkeit, meist destilliertem Wasser, und Natriumhydroxid (NaOH) her. Also brauchst Du für Deine Seife folgende Rohstoffe:
- Fette & Öle, je nach Rezept
- NaOH (Natriumhydroxid, auch Ätznatron genannt), am besten als Granulat. Erhältlich online* oder in der Apotheke. Achte immer auf den sicheren Umgang, siehe die Sicherheitshinweise weiter unten!
- Destilliertes Wasser als Laugenflüssigkeit (mit mehr Übung später auch durch andere Flüssigkeiten ersetzbar). Wasser aus dem Hahn ist nicht geeignet, denn es enthält Mineralstoffe oder Metalle, die mit der Seife reagieren könnten.
- optional: Duft (ätherische Öle oder ein seifenstabiles Parfümöl)
- optional: Farbe (seifenstabile Pigmente, Naturstoffe, Mica, etc.)
Bei Fetten und Ölen herrscht eine reiche Auswahl – je nach Vorlieben, Budget, Experimentierfreude und Anspruch an die Eigenschaften der Seife. Für Deine erste selbstgemachte Seife empfehle ich Dir ein einfaches Rezept mit günstigen Fetten und Ölen. Zum Beispiel ein klassisches sogenanntes 25er Rezept, das Du später auch abwandeln kannst.
Fette und Öle werden in Prozent zueinander bemessen. Als Faustregel für eine gute Seife sollte die Rezeptur zu 50% aus festen Fetten und zu 50% aus flüssigen Fetten bestehen. Ein einfaches 25er Rezept könnte also aus 25% Kokosöl*, 25% Palmöl, 25% Olivenöl* und 25% Rapsöl bestehen. Davon ausgehend lassen sich die Fette je nach Eigenschaften austauschen und in den Mengen variieren. Passende Rezepte findest Du reichlich im Netz. Wenn Du Dich für Palmöl entscheidest, das ein klassisches Seifenfett ist, kaufe es bitte aus nachhaltigem Anbau. Es gibt aber auch Möglichkeiten, es durch andere Fette zu ersetzen.
Wichtige Sicherheitshinweise zum Umgang mit Natriumhydroxid (NaOH)
Für die Kaltverseifung nutzen wir Natriumhydroxid, auch Ätznatron genannt. Dies ist eine hochwirksame Chemikalie, die bei sorglosen Umgang gravierende Schäden anrichten kann. Achte daher beim Seifensieden immer auf den richtigen Umgang mit NaOH!- Schütze Deine Augen! Beim Hantieren mit NaOH und der damit hergestellten Lauge ist stets große Vorsicht geboten – schon ein Spritzer in die Augen kann zu Erblindung führen. Trage daher beim Sieden IMMER eine gut sitzende Schutzbrille. Gelangt dennoch Lauge ins Auge: sofort mit viel klarem, kalten Wasser ausspülen, dann unbedingt direkt zum Arzt fahren!
- Schütze auch Deine Hände und Arme! Trage zum Sieden lange Kleidung und Handschuhe, um Deine Hände vor Lauge und rohem Seifenleim zu schützen. Sie können auf der Haut brennen und Verätzungen verursachen, wenn sie zu lange auf der Haut bleiben. Spritzer auf der Haut also direkt mit kaltem klaren Wasser abwaschen. Spürst Du auf der betroffenen Stelle weiterhin ein Brennen, geh damit bitte zum Arzt.
- NaOH immer im Blick behalten! Lass fertig angerührte Lauge aus NaOH niemals unbeaufsichtigt offen stehen. Jemand anderes könnte sich aus Unwissen schwer verletzen. Bewahre die Behälter mit dem Granulat trocken und vor Kindern und Haustieren geschützt auf.
- Lauge richtig anrühren: Gib immer das NaOH zur Laugenflüssigkeit, also das Granulat zum Wasser, und niemals umgekehrt! Sonst riskierst Du eine besonders heftige chemische Reaktion.
- Arbeite mit Sorgfalt! Wenn Du die Sicherheitsregeln kennst und beachtest, brauchst Du keine Angst vor NaOH haben – jedoch immer den angemessenen Respekt. Arbeite daher konzentriert und sorge dafür, dass Du genug Ruhe und Zeit beim Sieden hast und nicht gestört wirst. Kinder und Haustiere müssen der Siedeküche zu ihrem eigenen Schutz jederzeit fernbleiben, andere dürfen sie nur mit Schutzbrille betreten.
Seife selber sieden – so geht’s Schritt für Schritt:
Du hast Dich reichlich eingelesen, ein passendes Rezept, kennst die Sicherheitsregeln und hast alle Rohstoffe und Utensilien beisammen? Dann kannst Du jetzt endlich loslegen!Vorbereiten und Abwiegen
- Bereite Deinen Arbeitsplatz vor (siehe oben) und stelle alle Utensilien und Rohstoffe griffbereit zurecht. Dann hast Du es später einfacher und sparst Dir Hektik beim Sieden. Außerdem ist es mühsam, mit Handschuhen nach fehlenden Utensilien zu kramen.
- Beginne mit dem Abwiegen der Fette und Öle – und denk dran: immer in Gramm! Für den Anfang nutzt Du am besten für jedes Fett/ Öl ein einzelnes Gefäß.


Lauge anrühren
- Wiege das destillierte Wasser für die Lauge ab und fülle es in ein möglichst hohes, laugenstabiles Gefäß (Kunststoff oder Edelstahl). Da sich die Lauge später erhitzt, sollte das Wasser zum Start so kalt wie möglich sein, am besten direkt aus dem Kühlschrank.
- Kaltes Wasser ins Spülbecken einlaufen lassen und das Gefäß mit dem abgewogenen destillierten Wasser dort hineinstellen. Wichtig: Das Gefäß muss sicher stehen! (Das kalte Wasserbad in der Spüle hilft später beim Abkühlen der Lauge. Und sollte das Gefäß mit der Lauge umkippen, wird die Lauge zudem durch das eingelassene Wasser verdünnt. In diesem Falle einfach alles ablaufen lassen und das Becken gründlich ausspülen.)
- Schutzbrille und Handschuhe anziehen! Ab jetzt anlassen, bis die Seife fertig gesiedet und alle Gefäße mit Lauge oder Seifenleim abgespült sind!
- Wiege das NaOH-Granulat in einem eigenen, extra ausgewiesenen Becher genau ab. Dann das Gefäß sofort wieder verschließen. Den Becher mit dem Granulat jetzt nicht mehr offen rumstehen lassen, sondern das NaoH sofort verarbeiten. Achte beim Abwiegen auch darauf, dass keine Körnchen verstreut werden.
- Das NaOH-Granulat langsam und unter Rühren mit einem Plastiklöffel zum destillierten Wasser ins Gefäß geben. Ganz wichtig: Das Granulat zum Wasser geben, auf keinen Fall umgekehrt! Nicht alles auf einmal, sondern portionsweise einfüllen. Vorsichtig rühren, bis sich das Granulat vollständig gelöst hat. Falls sich am Gefäßboden Verkrustungen bilden, sehr vorsichtig mit dem Löffel lösen und weiterrühren. Beim Auflösen bilden sich Hitze und ätzende Dämpfe, also immer gut lüften. Die Lauge zum Abkühlen im Wasserbad im sicheren Spülbecken stehen lassen.


Fette und Öle mischen
- Jetzt die festen Fette im Topf bei geringer Hitze vorsichtig schmelzen lassen, noch besser im Wasserbad. Nicht zu heiß werden lassen, weil die Fettsäuren sonst zerstört werden. Der Topf sollte groß genug sein, um später auch die Laugenflüssigkeit aufzunehmen, ohne zu voll zu werden. (Statt auf dem Herd kannst Du die festen Fette auch in der Mikrowelle schmelzen, dann aber in sehr kurzen Etappen.)
- Wenn geschmolzen, die Fette vom Herd nehmen. Die abgewogenen flüssigen Öle hinzugeben. Dadurch wird sich die Mischung automatisch abkühlen.
Lauge mit Fetten und Ölen zu Seifenleim emulgieren
- Lauge und Fett-Öl-Mischung auf ca. 30°- 35 °C abkühlen lassen. Wenn kein Thermometer zur Verfügung ist: handwarm.
- Während der Abkühlzeit ggf. weitere Zutaten vorbereiten: Farben anmischen, Duft abwiegen, Seifenform bereitstellen. Für Deine erste Seife empfehle ich Dir aber, zunächst auf alle Zusätze zu verzichten, um mit dem Prozess vertraut zu werden.
- Wenn Lauge und Fette abgekühlt sind, die Lauge langsam durch das Sieb zu den Fetten einfließen lassen. Sollten noch ungelöste NaOH-Körnchen in der Lauge sein, werden sie jetzt vom Sieb abgefangen. Sieb und leeres Laugengefäß im Spülbecken deponieren, bis Du sie später abspülen kannst.
- Wenn Du die Lauge in die Fett-Öl-Mischung gegeben hast, zunächst langsam mit dem Rührlöffel durchrühren. Achtung, die Mischung ist immer noch stark ätzend. Dann vorsichtig mit dem Stabmixer in das Gefäß gehen. Erst anschalten, wenn der Mixer vollständig in der Flüssigkeit ist, sonst spritzt die Lauge überall hin! Fette und Lauge mit dem Mixer am Boden des Gefäßes in unter leichten Rührbewegungen vermischen. Dabei zwischendrin immer wieder anhalten und von Hand rühren. Achte immer darauf, dass der Mixer unter der Oberfläche bleibt, um Spritzer zu vermeiden. Nun im Wechsel mixen und rühren, bis Lauge und Fette emulgiert sind und sich ein cremiger Seifenleim gebildet hat, mit einer Konsistenz von Kartoffelsuppe oder leichtem Pudding. Auf der Oberfläche dürfen keine öligen Schlieren mehr zu sehen sein. Den Stabmixer ausschalten und erst dann aus dem Seifenleim nehmen. Wenn der tropfende Seifenleim auf der Oberfläche leicht liegenbleibt, also „zeichnet“, hast Du die richtige Konsistenz erreicht (engl.: at trace).
- Willst Du Farbe und/oder Duft verwenden, kannst Du diese jetzt in den Seifenleim einarbeiten (nochmals durchmixen, damit sich alles gut verteilt).



Seife ausformen und schneiden
- Nach frühestens 24 Stunden kannst Du prüfen, ob die Seife schon ausgeformt werden kann. Je nach Form und Rezept kann das aber auch 2-3 Tage brauchen. Das ist der schwierigste Teil, weil wir ja natürlich neugierig auf die neue Seife sind. Aber die Geduld lohnt sich. Ist die Seife noch zu weich, warte lieber noch etwas, sonst beschädigst Du sie beim Ausformen. Alternativ kannst Du sie auch kurz einfrieren, dann lässt sie sich einfacher aus der Form lösen.
- Die Seife mit einem Draht oder einem scharfen, nicht geriffeltem Messer in Stücke schneiden. Wenn Du nicht mit dem Messer von Hand schneiden möchtest, findest Du im Handel auch spezielle Seifenschneider. Aber auch mit einem Käseschneider wie diesem* lassen sich die Seifenstücke schneiden.
- Wenn Du die Oberfläche mit Blüten o.ä. dekoriert hast, legst Du die Seife zum Schneiden lieber auf die Seite. Somit ziehen die Blüten keine Spuren durch die weiche Seife.


Seife reifen lassen
Vor dem Gebrauch müssen die Seifenstücke noch mindestens 4 Wochen reifen. In dieser Zeit vollzieht sich der endgültige Verseifungsprozess, und Flüssigkeit verdunstet aus der Seife. Die Seifenstücke zum Reifen an einen luftigen, kühlen Ort stellen, zum Beispiel in ein offenes Regal.
Mein Tipp: ich stelle meine Seifen in Gemüsekartons aus dem Supermarkt. Die lassen sich super im Regal stapeln und es gelangt ausreichend Luft an die Seifen. Die luftigen Backwaren-Paletten aus der Bäckereibedarf wären auch eine Möglichkeit.


2 Kommentare
Vielen Dank für diesen Artikel!!! Ich höre mich gerade auf diesem Themengebiet um und bin auf diesen Artikel gestoßen. Nützliche Fakten und netter Schreibstil! Erst war ich etwas enttäuscht, dass es hier keine genauen Mengenangaben oder Rezepte gibt. Das ist aber gar kein Problem, weil man das erwähnte 25er Rezept wirklich leicht im Netz findet.
Super Artikel!!!
Hallo Rik,
vielen Dank! Es freut mich sehr, dass Dir mein Beitrag gefällt. Ich wollte hier erstmal auf die Technik und das How To beim Seifensieden selbst eingehen und habe daher die Grundlagen zur Gestaltung von Rezepten weggelassen. Das würde hier den Rahmen sprengen und ist etwas für einen eigenen Artikel. Einstweilen kann ich Dich auch auf die vielen Infos zum 25er Rezept verweisen, die Du im Netz findest, da teilen viele tolle Sieder ihre besten 25er Rezepte. Und mit etwas Übung kannst Du Dich dann an erweiterte Rezepte machen. Hier findest Du meine bisherigen Rezepte im Blog. Viele Grüße und viel Spaß bei diesem schönen Hobby!