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Neues Jahr, neue Seife
Es war die erste Seife 2023 – nach über einem Jahr Siedepause. Um ehrlich zu sein, ich war etwas nervös, weil ich solange nicht mehr an den Siedepötten gestanden hatte, und etwas skeptisch, ob man das Seifensieden verlernen kann, oder ob es wie beim Fahrradfahren ist.
Also zum Neustart lieber was Einfaches. Aber auch nicht zu langweilig. Und dann hatte ich in einer Seifengruppe über Kokosmehl in Seife gelesen. Bisher noch nie verwendet, aber sofort angefixt. Auftritt Kokos-Gold.
Kokos, aber bitte dreifach
Also stand fest: Kokos soll es werden, und das gleich dreimal. In meine Seife kamen dafür Kokosöl als Teil der festen Fette, ein guter Schwung Kokosmilch (dafür hatte ich die Laugenflüssigkeit ordentlich reduziert, um ganz viel davon in die Seife zu bekommen), und als Krönung das Kokosmehl in den fertig emulgierten Leim. Das verspricht einen schönen Peelingeffekt. Nicht ganz so schrubbelig wie z.B. Mohn (wobei ich den ja auch sehr gern habe, etwa in meiner Sonnenflecken-Seife), sondern etwas sanfter. Insgesamt habe ich davon auf eine Gesamtfettmenge von ca. 1000g gut drei Esslöffel verwendet.
Ein Touch von Gold
Schön natürlich sollte sie werden, beduftet mit rein ätherischen Ölen (ein Mix aus Ylang-Ylang, Geranie und Lemongras) und ungefärbt. Wobei, nicht ganz. Ein bisschen Mica durfte auch noch mit rein, als feine Mica-Line, die ich mit dem Teesieb auf die Hälfte des Seifenleims gestäubt habe. Und noch ein paar kleine Sprenkler auf die Oberfläche, für ein paar dezente Effekte – sie hätte perfekt werden können, meine Kokos-Gold Seife.
Making of Video
In meinem Video kannst du mir step by step beim Sieden der Kokos-Gold Seife zusehen.
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Die Super-Gelerin
Hätte. Wenn da mal nicht diese heftige Gelphase gewesen wäre. Aber von ganz allein kam die ja auch nicht, sondern weil ich nicht mehr auf dem Schirm hatte, wie gut meine große Blockform allein schon isoliert. Stattdessen die Seife fertig eingefüllt, und zum Anschubsen der Verseifung in den Ofen gestellt, der leicht vorgeheizt war. Und dann fix mit dem Hund raus, der hat so lieb gewartet, während ich spät abends im Siedewahn stecke.
Kurz, ich hatte die Seife nicht im Blick und habe verpasst, wie sehr sie sich aufgehitzt hat. Es gab eine heftige Gelphase, so sehr, dass sie oben aufplatzt ist. Man, hab ich mich geärgert. So schön geplant, und dann das. Gleichzeitig aber auch spannend zu sehen, wie eine Gelphase die Optik der Seife beeinflussen kann.
Denn meine Seife hat dadurch einen leicht transparenten Look bekommen. Außerdem lässt sich schön sehen, dass die Gelphase von innen nach außen verläuft. Innen wurde sie heiß und ist dunkler als an den Ecken, wo nicht so viel Wärme ankam.
Imperfekt perfekt
Der Seife tut das keinen Abbruch, im Gegenteil, ich konnte sie problemlos schon nach wenigen Stunden ausformen und schneiden. Nach der ersten Enttäuschung wegen des Risses habe ich mich umso mehr über die Mica-Line gefreut. Denn die wurde super. Dazu ließ die Seife sich nach wenigen Tagen auch schon ganz fein stempeln, und so wurde sie tatsächlich noch richtig hübsch und ich bin versöhnt.
Angewaschen habe ich sie noch nicht, aber ich bin schon sehr gespannt auf den Effekt vom Kokosmehl. Ich werde berichten.
Mein Fazit also zur ersten Seife 2023: Es ist nicht wie Fahrradfahren, aber man kann es wieder lernen. Und es ist gerade erst Januar.
6 Kommentare
Liebe Charlotte!
Diese Seife ist ganz wundervoll geworden. Sie sieht sehr elegant und schlicht aus, das mag ich sehr gern. Die Goldmica Line hab ich auch schon mehrfach eingesetzt, bei meiner Lavendelseife pur oder Kastanienseife. Ich verwende auch gern die dreifach Kombi, allerdings mit Kokosraspeln statt Kokosmehl.
Viele liebe Grüße aus dem Sauerland, Christina 🙋🏼♀️
Hallo liebe Christina, wie schön auch hier von Dir zu hören, ich freue mich sehr über Dein Feedback! Ja, Kokosraspel werde ich auch gerne mal testen, danke für den schönen Tipp! Viele Grüße zurück, Charlotte
Liebe Charlotte, gibt es auch ein Rezept für deine dreierlei Kokos Seife.
Lieb Grüße aus Österreich, Anni
Hallo liebe Anni,
hier das Rezept:
Fette & Öle: Olivenöl 50%, Kokosöl 25%, Sheabutter 20%, Rizinusöl 5%
Den Gesamtteil Flüssigkeit habe ich mit 33% der Gesamtfettmenge kalkuliert, und die Lauge sehr konzentriert mit Wasser angerührt (1:1,1). Der restliche Teil Flüssigkeit ist dann die Kokosmilch.
Kokosmehl nach Lust und Laune, ich habe ca. 3 EL bei einer GSF von 1100g drin. Das mag für manche schon zu schrubbelig sein, aber ich lieb’s 🙂
Ich habe die Seife vor ein paar Tagen angewaschen und finde sie super. Experiment also gelungen. Viele Grüße!
Hallo Charlotte kannst du mir bitte sagen wo du deine Seifenstempel gekauft hast oder den link schicken die sehen sehr hübsch aus.
Vielen Dank Christina
Hallo Christina, die habe ich vor ein paar Jahren in einem Online-Shop gekauft, den es heute nicht mehr gibt. Ich liebe sie auch sehr und bin froh, dass ich damals gleich mehrere Motive bestellt habe, seither in der Form nicht mehr gesehen (aber auch nicht gezielt gesucht, ich bin mir sicher, irgendwer hat was ähnliches.) Viele Grüße aus der Feinseiferei!