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Eine knallbunte Sommerseife mitten im Winter? Ja bitte! Als ich diese Seife gesiedet habe, hatte ich offensichtlich genug von Nebel und Grau. Stattdessen kam ein ganz spezieller Regenbogen-Swirl raus.
Hier zeige ich dir, wie ich diese Seife gesiedet habe. Übrigens lief beim Sieden auch die Kamera mit –> Das Making of Video findest du weiter unten auf dieser Seite.
Regenbogenseife einmal anders
Was macht eine Regenbogenseife aus? Natürlich die Regenbogenfarben. Klassischerweise sind das Violett, Blau, Grün, Gelb, Orange und Rot. Die werden dann in unterschiedlichen Techniken in die Seife gearbeitet.
Eine beliebte Variante dafür ist die Schichtseife: die Farben werden sorgfältig in einzelnen Schichten aufeinander gegossen, dafür braucht es Geduld und Fingerspitzengefühl, damit die Schichten schön gleichmäßig werden. Und all das hatte ich an diesem Siedetag gerade nicht Ebenso kein Violett. Meine Farben waren stattdessen Grün, Blau, Magenta, Orange und ein dunkles Gelb. Also fast ein Regenbogen. Um die Farben leuchten zu lassen, kam als Basis auch noch Weiß dazu.
Mix der Swirl-Techniken
Ich wollte bunt, und ich wollte einen Swirl, keine Schichten. Bunte Drop Swirls in den weißen Seifenleim waren der Plan. Einfache Drop Swirls hatte ich am selben Tag schon bei meiner Kumquat-Seife angewendet, nun wollte ich noch einen drauf setzen und habe die verschiedenen bunten Leime erst in ein separates Gefäß gefüllt, und diesen bunten Mix dann als Drop Swirl in die weiße Basis gefüllt.
Und so ist diese Technik eigentlich eine Mischung aus zweien, nämlich ein In the Pot Swirl als Drop Swirl. Etwas verwirrend, ich weiß. Ganz genau siehst du es hier in meinem Video. Ich habe bisher noch keinen Namen dafür gefunden, falls diese Technik einen speziellen Namen hat, dann sagt mir gern bescheid.
Making of Video
Schau dir im Video an, wie ich die Regenbogen-Seife gesiedet habe:
Das richtige Seifenrezept für Regenbogen-Swirls
Mein Tipp: Eine große Auswahl an Fetten und Ölen und viele weitere Rohstoffe zum Seifensieden findest Du im Naturwarenshop von Dragonspice.de*.
Für diese Variante der Regenbogenseife habe ich dasselbe Rezept verwendet wie für meine Kumquat-Seife. Es besteht aus Olivenöl, Kokosöl, Reiskeimöl, Kakaobutter und Rizinusöl und bleibt lange fließfähig. Damit eignet sich besonders gut für aufwendige Seifen wie diese, bei denen das Hantieren mit den unterschiedlichen Farben und das Einfüllen der Swirls seine Zeit braucht. Hier findest du das Rezept mit allen Angaben sowie meine 5 Tipps zum Sieden einer Drop Swirl Seife.
Plan vs. Ergebnis
Wie so oft beim Sieden hatte ich einen genauen Plan – und dann kam alles anders. Oder zumindest einiges. Auf den Bildern sieht man es nicht unbedingt, doch ich hatte eine etwas andere Vorstellung vom Seifenergebnis:
Die Drops sollten viel tiefer in die Seife fallen. Das hat aber nicht ganz so wie erhofft funktioniert, weil der weiße Seifenleim eine ganz andere Konsistenz hatte als die bunten Teile. Grund ist das Titandioxid, mit dem ich den weißen Teil gefärbt habe: hier habe ich wirklich die Erfahrung gemacht, dass es ab einer gewissen Dosierung (die ich für mein geplantes Weiß aber brauchte) den Leim schnell andicken lässt. Damit war der Leim schnell recht fest, so dass die bunten Drops nicht sehr tief eindringen konnten und statt tropfenförmig flach ausfallen. Auch das sieht man schön im Video.
Andererseits gefällt mir der Look so auch sehr gut, von den Proportionen her fast ein goldener Schnitt, bei dem der bunte Teil meist nur im oberen Drittel des Seifenstücks stattfindet.
Gleichzeitig war der bunte Teil ohne Titandioxid noch sehr flüssig: ich hatte den Fettansatz nur ganz kurz mit der Lauge zum Andicken gebracht, um später noch genug Zeit fürs Einfärben und Gießen zu haben. Für den In the Pot Swirl war der Leim sogar noch etwas zu flüssig, und so sind die Farben nicht ganz klar abgegrenzt, sondern verfließen teilweise ineinander.
Damit hatte ich gar nicht gerechnet, mag den Effekt aber sehr gerne. Mehr noch, wahrscheinlich würde ich es geplant nicht nochmal so hinbekommen. Und so ist auch diese etwas andere Regenbogenseife wieder ein klares Zeichen dafür, dass man beim Seifensieden zwar viele Pläne machen kann. Ob sie dann aufgehen, ist dann aber meist eine ganz andere Frage