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Eine Seife wie das Meer
Diese Seife im maritimen Look mit macht Lust auf Sommer und Urlaub – auch oder erst recht jetzt im Dezember. Es war tatsächlich eine der ersten Seifen, die ich gesiedet habe, und gleichzeitig bis heute einer meiner Lieblinge. Also möchte ich sie Euch auch hier im Blog vorstellen.
Inspiriert zum Design und der Farbgebung hatte mich eine Seife von Clive Yoshida von Vibrant Soap. Ich bin ein absoluter Fan von ihm, und meine Idee zur Feinseiferei entstand unter anderem, nachdem ich 2 Nächte hintereinander seine YouTube Videos im besten Bingewatching-Modus verschlungen hatte.
Cremige Rezeptur und ätherischer Duft
Mein Tipp: Eine große Auswahl an Fetten und Ölen und viele weitere Rohstoffe zum Seifensieden findest Du im Naturwarenshop von Dragonspice.de*.
Für diese Seife habe ich das Rezept „Buttrigzart“ von verseift.at verwendet, u.a. mit Babassuöl*, Jojobaöl*– und Reiskeimöl*. Es ergibt einen sehr schönen cremigen Schaum und passte wunderbar zur Seife. Beduftet wurde das Seifchen mit einer herb-krautigen Mischung aus ätherischen Ölen mit Lavendel*, Rosmarin*, Patchouli*, Zeder* und Litsea*. Passte perfekt.
Ihr könnt die Fette und ätherischen Öle hier bei Dragonspice* online bestellen.
Komplementärfarben für die Seife
Die Seife hat zwei Grundfarben, die in verschiedene Töne abgestuft sind: Ich habe mehrere Blau- und Türkistöne verwendet, und ihnen als Komplementär einen Goldton gegenübergestellt. So ergibt sich ein harmonisches Bild mit besonders schönen Kontrasten (auch inspiriert aus den Tipps zur Farblehre von Clive). Mich erinnern die Farben ans Meer mit blauen Wellen, die auf den Sandstrand treffen.
Zuletzt habe ich etwas in Öl angerührtes Mica auf die Oberfläche getröpfelt. Es waren die Reste des Micas, mit denen ich den Seifenleim gefärbt hatte. Damit werden die Farben nochmals aufgenommen, aber nun in einer glitzernden Variante. Auch diese sog. Mica Drizzles habe ich bei Clive gesehen, und wende sie sehr gern auf meinen Seifen an, zum Beispiel auch bei meiner Regenbogenseife.
Drop swirls in einer flachen Seifenform
Der Star dieser Seife ist die Oberfläche mit den verschiedenen Farben. Sie soll besonders zur Geltung kommen. Daher habe ich eine flache Blockform verwendet. Den bunten Seifenleim habe ich in verschiedenen Durchgängen abwechselnd in die Form gefüllt. Nach dem Festwerden ergeben sich beim Schneiden der einzelnen Seifenstücke besonders schöne Effekte an den Schnittflächen.
Alternativ zum Schneiden von Hand hätte ich auch einen Dividor verwenden können, mit dem die einzelnen Seifenstücke durch Trennstege geformt werden. Welchen optischen Effekt der Dividor im Gegensatz zum Aufschneiden ergibt, habe ich in diesem Post beschrieben.
Die Seifenstücke sind schon lang verbraucht, denn es war eine absolute Lieblingsseife. Look, Rezeptur und Duft haben wunderbar zusammengepasst – also ein absoluter Kandidat zum Nachsieden!
2 Kommentare
Hallo!
Ich verfolge und lese diese Seite nun schon eine Weile und bin sehr begeistert über die Inhalte und deinen Schreibstil.
Nun habe ich mit dem Gedanken gespielt, auch mal mit dem Seifesieden anzufangen. Ich hatte mir bereits ein Buch gekauft und auch sonst anderweitig sehr damit beschäftigt (Sicherheitsregelen wegen des Ätznatrons, …).
Gestern habe ich mal zwei Einkaufswägen erstellt (einen bei Amazon, den anderen bei Dragonspice/Manske). Für das gesamte Equipment (angefangen bei einem Topf, Löffel, Thermometer, Schutzbrille,… also wirklich komplette Ausstattung) und für eine Ausstattung für die erste Seife (ich habe da einfach mal dein Rezept für Swirl-Seifen als Grundlage der Bestellung der Öle genommen), komme ich auf über 400 Euro. 🙁 Klar könnte ich mit den Ölen 2-3 Durchgänge sieden, aber der Preis ist schon echt nicht gering (ich habe lediglich zwei Düfte und ein Probierset Farbe dabei). Rechne ich das grob um, wie viel Seife ich da raus bekommen würde, wären es ca. 5,50 Euro pro Seifenstück (100g).
Also abgesehen von dem Vergnügen, den das Sieden vielleicht mit sich bringt, ist das doch ein sehr teures Hobby, oder wie sind da deine Erfahrungen? Gerade die steigenden Preise für allem auch für Öle (Olivenölpreis scheint in den letzten Monaten durch die Decke gegangen zu sein, wenn ich mir ältere Posts anschaue und dort sehe, wie viel (wenig) die Leute für Olivenöl bezahlt haben).
Da ich die Seife ja auch nicht verkaufen darf (Auflagen, Gewerbe, Kosmetikgesetze,…) frage ich mich, ob sich das zurzeit wirklich lohnt. Ich hätte wirklich Lust, aber die Preise/Kosten haben mich jetzt doch erstmal ganz schön abgeschreckt. Und ja klar, man kann die Seife ja auch mal verschenken, das ist sicherlich ein schönes Geschenk – aber häufiger will man das ja auch nicht machen bei den selben Personen. Immer Seife zu verschenken an die gleichen Personen wird ja sicher langweilig und vielleicht nervig für sie.
Hallo Torben,
danke für Deinen Kommentar! Da hast Du in zweierlei Hinsicht Recht: 1) ja, es braucht eine gewisse Grundausstattung und dafür eine Investition am Anfang des Siedens, und 2) die Preise für einige Rohstoffe haben in letzter Zeit angezogen.
Gleichzeitig kannst Du vielleicht noch an mancher Stelle ein wenig einsparen, wenn Du erst testen möchtest, ob Dir das Sieden überhaupt Spaß macht:
Bei der Siede-Ausstattung kannst Du zB anfangs auf Vorhandenes aus der Küche zurückgreifen und nicht sofort separaten Topf extra fürs Sieden kaufen. Wenn Du zuhause einen Topf aus Emaille oder Edelstahl hast, kannst Du den für die ersten Versuche verwenden (danach richtig, richtig gut abwaschen!! Wenn Du häufiger siedest, leg Dir eigenes Siedegeschirr an). Geräte aus Kunststoff (Schaber, Rührschüssel) lieber nur für die Seife verwenden, die können Gerüche und Farben aufnehmen.
Es braucht auch keine extra Seifenform für den Start, da kannst Du vorhandene Gegenstände verwenden: zB ein Tetrapack, Joghurtbecher, Einlagen von Pralinenschachteln etc, solange es sich um Kunststoff handelt. Oder einen Pappkarton, Holzkiste etc mit aufgeschnittenen Plastikttüten auslegen. Da findest du ganz viele Anregungen im Netz. Für diese Seifehabe ich zB eine Pringles-Packung verwendet.
Bei den Fetten & Ölen kannst Du am Anfang auf Produkte aus dem Supermarkt zurückgreifen. Zum Beispiel für ein simples sogenanntes 25er-Rezept mit nur 4 Ölen/Fetten, die Du alle im Supermarkt bekommst: 25% Kokosfett, zB Palmin, 25% Rapsöl, 25% Olivenöl, 25% Palmöl bzw Frittierstange. Das wäre ein halbwegs günstiges Anfangsrezept (allerdings nicht geeignet, wenn Du Wert auf Bio-Öle oder Palmöl-freie Rezepte legst. Ich selbst siede das Rezept in der Form nicht, aber wenn Du das mal googelst, findest Du dazu einiges im Netz.)
Zum Färben kannst Du für nicht ganz so bunte Seifen ebenfalls zunächst auf Küchenvorräte zurückgreifen (zB Kakao, oder Paprikapulver, Anwendung googlen). Wenn Du die Seife beduften willst, sind Parfümöle (seifentauglich!) meist günstiger als echte ätherische Öle. Hier lohnt es sich zu vergleichen.
Um ein paar Dinge wirst Du nicht herumkommen. Unverzichtbar: Der Augenschutz. Die Brille muss auf jeden Fall sein. Auch die Waage ist nicht durch eine normale Küchenwaage zu ersetzen. Übrigens: In manchen Seifenforen oder Gruppen auf Facebook gibt es auch Siederflomärkte. Da kannst Du gebrauchtes Zubehör günstiger bekommen.
Aber klar, es gibt mit Sicherheit günstigere Hobbies. Gleichzeitig macht ein Hobby meiner Meinung auch das aus, was es einem zurück gibt. Manche investieren dafür in einen Netflix-Account oder eine Sammelleidenschaft. In meinem Fall ist es die Möglichkeit, neben meinem Hauptjob in meiner ganz eigenen Leidenschaft kreativ zu sein. Viele Teile der Ausstattung habe ich mir über die Jahre nach und nach angelegt oder zum Geburtstag etc schenken lassen. Gleichzeitig stehe ich nicht jeden Tag in der Küche und siede, sondern betreibe zusätzlich diesen Blog, mache dafür Fotos, Videos etc. Über den Blog kann ich mir einen Teil der Ausgaben zurückfinanzieren (solange ich auch den Blog als Hobby betrachte und nicht meine Arbeitszeit dafür einrechne 😉 )
Was Dir persönlich ein Hobby bringt und was Du dafür ausgeben kannst/ möchtest, kannst letztendlich nur Du selbst beantworten.
und noch zu Deiner letzten Frage: Ich verkaufe meine Seifen auch nicht wg der Auflagen. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten in meiner Familie und Freundeskreis sich auch über wiederholte Seifengeschenke sehr freuen (natürlich eine Typfrage), und ich tatsächlich davon profitiere, Seifen als Geschenk auf Lager zu haben.
Das wurde nun eine längere Antwort, aber ich hoffe sie hilft Dir an mancher Stelle weiter.
Herzliche Grüße, Charlotte